Netphen freut sich auf das Omnibus-Jubiläum

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2020 ist die erste Fahrt des ersten Motoromnibusses der Welt 125 Jahre her. Schirmherr des Jubiläums soll Ministerpräsident Armin Laschet werden.
Am 18. März 1895 fuhr der erste motorgetriebene Linienomnibus der Welt von Deuz nach Siegen. 1995 wurde der 100. Jahrestag gefeiert – für das dritte März-Wochenende 2020 bereitet eine Arbeitsgemeinschaft der Städte Netphen und Siegen und des Kreises nun das 125-Jährige vor. Als Schirmherren will die Stadt Netphen Ministerpräsident Armin Laschet und Verkehrsminister Hendrik Wüst gewinnen.

Kurze Geschíchte einer Weltpremiere

Das Programm steht noch nicht fest – ganz oben auf der Wunschliste ist aber der Korso mit 125 Bussen aus aller Welt, der auf die Strecke von Deuz nach Siegen gehen soll. Auch 1995 lockte der Korso Tausende an den Straßenrand, insgesamt feierten 100.000 mit. Die Themen des Festwochenendes werden um die Mobilität auf dem Lande in Gegenwart und Zukunft kreisen – von der Fachtagung, um die sich Uni und Stadt Siegen kümmern könnten, bis hin zu Kultur-Acts im Omnibus, für die die Fachleute aus dem Kulturbüro sorgen würden. Ob der Weidenauer Bismarckplatz wie 1995 Schauplatz des Finales werden kann, ist offen: Sollte die Stadt Siegen tatsächlich mit dem Neubau des Stadtbads beginnen, würde die Festgesellschaft zur Siegerlandhalle umziehen oder um die Gastfreundschaft der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) auf der Marienhütte bitten.

„Er war eher mit einer Postkutsche als mit einem Omnibus späterer Bauart vergleichbar“, meinen die Deuzer auf ihre Homepage. Fünf PS hatte der Motor, an den Steigungen mussten die acht Fahrgäste – für zwei weitere war Platz auf dem Kutschbock – oft genug ausssteigen. Die Fahrt auf Eisenreifen war unbequem. Für die 15 Kilometer brauchte der Bus eine Stunde und 20 Minuten. Schon am 20. Dezember war Schluss: Die Netphener Omnibusgesellschaft gab die beiden Busse an Benz zurück, an ihrer Stelle gingen Pferdeomnibusse und, ab 1906, die Kleinbahn auf die Strecke.

Seit 2017 steht der Nachbau des ersten Busses, eine Dauerleihgabe von Walzen Irle, in einem Glaspavillon am Deuzer Bahnhof. Der hat inzwischen auch schon wieder zwei Gleise. Eins für ein Drehgestell, wie es heute bei Bombardier in Dreis-Tiefenbach gebaut wird. Und eins für den 3.-Klasse-Personenwaggon von 1931 für bis zu 30 standhafte Fahrgäste. Mit Abfahrten ist nämlich nicht zu rechnen.

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